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Jan 27, 2017

Sind deine Ziele größer als deine Bedenken? Dann pack' deine Selbstständigkeit beim Schopf und starte durch. Inspiration und einige Tipps dafür findest du garantiert in diesem Interview. Calvin Hollywood spricht Klartext über Erfolg im Online-Marketing, den Umgang mit Hatern und macht Schluss mit bequemen Ausreden.

Danke dass du reinhörst! Ich freue mich über deine Rezension und Bewertung, wenn dir die Episode gefällt!

-- SHOWNOTES
Calvins Podcast "Wer will der kann" (erwähnte Folge Nr. 105)
Calvins Hörbuch "Social Media like a Boss"

Buch "Prinzip kostenlos"
Buch "The Big Five for Life"
Buch "Das Café am Rande der Welt"
Buch "Das 4-Stunden-Startup"

Calvin Hollywood - Business Bootcamp

 

Jan 21, 2017

Heute: Fragen und Antworten + Geheimtipp "Facebook Audience Insights", mit dem du schon vor einer Kampagne auf Facebook deine Zielgruppen extrem genau unter die Lupe nehmen kannst.

--- SHOWNOTES
Klick-Tipp Webinar

Facebook Audience Insights

--- TRANSKRIPT
Willkommen zurück bei Signal ans Kundenherz, das ist die Episode Nr. 16 und bevor’s los geht mal ein ganz herzliches Dankeschön.

Für eure Kommentare auf der Homepage, für die Rezensionen bei iTunes, die ich mit Freuden studiert hab ja und zwei der Fragen, die ich bekommen hab, per E-Mail, und Facebook will ich dann heute auch gleich beantworten und hoff‘ natürlich dann damit auch wieder n‘ bisschen Mehrwert für euer Marketing, für eure Selbstständigkeit liefern zu können. OK. Fangen wir an, jetzt geht’s los.

Manuela hat mir ne‘ E-Mail geschrieben und da geht’s um ihre Facebook Seite und insbesondere um die Frage der Zielgruppe. Sie schreibt:

"… ich hab die Sorge, zu wenig Menschen erreichen zu können wenn ich meine Zielgruppe zu sehr eingrenze. Ich will keinen Bereich aussparen, glaube aber, deshalb bekomme ich weniger Fans. Bin im Bereich Coaching/Ernährung tätig und biete Videokurse an.“

Manuela, danke für die Frage. Wenn du Videokurse anbietest geh‘ ich mal davon aus, dass du nicht lokal eingeschränkt bist und Deutschlandweit agieren kannst. Und ich glaub, da kann ich dir schonmal die Angst nehmen.

Also selbst wenn sich dein Coaching nur auf ne ganz spezielle Gruppe von Menschen bezieht – vielleicht Frauen, die nach der Babypause wieder n‘ bisschen Gewicht verlieren wollen.

Es ist fast egal, wie speziell deine Zielgruppe auch ist – im Deutsch sprachigen Raum auf Facebook findest du da immer einige 100.000 Personen, die sich gerade in so ner speziellen Lebensphase befinden und denen du dein Angebot in Form von Facebook-Anzeigen vorstellen kannst.

Und an der Stelle ein absoluter Geheimtipp: Es gibt innerhalb von Facebook (und Facebook ist ja an sich schon ne‘ Waffe) nochmal n‘ unglaubliches Tool, und fast keiner weiß davon. Und das ist Facebook Audience Insights. Und auch den Link dazu schreib ich dir sofort noch in die Shownotes.
Wenn du das aufrufst, kannst du auf der linken Seite (Siebar) deine Zielgruppendaten eingeben. Zum Beispiel: Männer ab 20, die sich für „gesunde Ernährung“ interessieren. Und Facebook spukt dir dann zu diesen Männern eine Auswertung aus, die sich echt gewaschen hat.

Ich mach‘ das grad‘ mal hier nebenbei und kann dir schon folgendes berichten: In Deutschland gibt’s auf Facebook momentan 100.000 bis 150.000 solcher Männer, die du jeden Monat erreichen kannst. Am liebsten haben die Gefällt mir geklickt bei der Facebookseite „Road to Glory“, „Zec+ Nutrition“ und auf Platz drei „Wussten Sie schon? – Krafttraining“.

Die meisten von ihnen sind 25-34 Jahre alt, haben eine Hochschule besucht und ganz wenige von denen (4%) sind verlobt. 33% sind Single, 36% in einer Beziehung und 27% sind verheiratet.

Viele sind Verwaltungsbeamte, in der Architektur oder im Ingenieurswesen tätig. 27% in der Produktion. Die Hälfte von denen ist ausschließlich mit ihrem Handy auf Facebook. Die andere Hälfte nutzt PC und Handy gleichermaßen. Und das waren nur so die groben Infos, die uns Facebook Audience Insights jetzt gegeben hat. Und all das kannst du natürlich nutzen.

Du siehst, was deine Zielgruppe im Internet so macht und gut findet und kannst die Interessen in deinem Marketing dann gezielt triggern. Du könntest außerdem nur Anzeigen an Fans von bestimmten Facebookseiten schicken, weil du weißt, dass sich deine Zielgruppe da aufhält.

Und wegen der Fans: Ich werf‘ mal die Frage in den Raum. Brauchst du überhaupt mehr Fans – oder lohnt sich’s vielleicht sogar, nur Facebook-Anzeigen für dein konkretes Angebot, deine Kurse zu schalten und die Interessenten auf ‚ne Landingpage zu leiten, wo du sie dann ganz konkret zielführend mit deinem Angebot vertraut machst – im besten Falls schenkst du ihnen ne Kleinigkeit – stellst also einen sogenannten Lead-Magneten zum Download zur Verfügung, vielleicht n‘ kleines Rezeptbuch oder n‘ Ernährungsplan baust so per E-Mail Vertrauen auf und tust dich dann im Nachgang viel einfacher, deine Videotrainings auch zu verkaufen.

Und das Thema E-Mail-Marketing & Landingpages hab ich auch schon mal in Episode 9 und 10 angerissen – da auch nochmal der Link drin zum Webinar von Klick-Tipp, das würd‘ ich dir unbedingt empfehlen, schau da mal rein – da bekommst du richtig wertvolle Infos, wie und warum E-Mail-Marketing so genial funktioniert und wie das sogar Barack Obama hammermäßig für sich eingesetzt hat. Den Link findest du auch nochmal in den Shownotes von der heutigen Episode, schreib ich dir rein.

Und dass du keinen Bereich aussparen willst, versteh‘ ich. Und hier kommen wir schon n‘ Bisschen auch in die Positionierung rein. Und das ist dann auch wieder relevant um online Fans bekommen. Wenn du dich fragst:
Wofür steh‘ ich denn selber – und ist meine Positionierung auf meiner Facebookseite für jeden auf den ersten Blick klar?

Also konkret: Wenn jemand auf deine Facebookseite kommt … kann der direkt erkennen für was du stehst oder was er von deinem Angebot hat? Also das Facebook Titelbild hat da auf jeden schon mal n‘ super Potenzial dass du deine Botschaft prominent rüberbringen kannst – weil dann steigt auch die Chance dass der Besucher auch noch paar Augenblicke länger bei dir bleibt, wenn er denn deine Dienstleistung für sich interessant findet. Und wenn er bei dir dann auch in der Timeline wertvolle Inhalte findet, dann lohnt sich’s ja für ihn überhaupt erst, deine Seite zu abonnieren oder auf „Gefällt mir“ zu klicken und damit ein Fan deiner Seite zu werden.

Also das ist schon mal das erste, dass du dir deine eigene Positionierung klarmachst und dann versuchst, das – für das du stehst – auf Facebook visuell und natürlich auch textlich so klar wie möglich darzustellen.

Und ich weiß schon, das is‘ nicht gerade einfach, weil oft kommen da solche Gedanken wie „ich will doch keinen abschrecken oder meine Zielgruppe unnötig kleiner machen, wie sie vielleicht eh schon ist“ und so weiter.

Aber wenn du wirklich zielgerichtet nach außen gehst, mit nem klaren Profil, dann ist die Energie viel konzentrierter, die da von deiner Zielgruppe wieder zu dir zurückkommt. Die können sich total mit deiner Botschaft, deinem Angebot identifizieren, empfehlen dich viel lieber an ihre Freunde weiter, sind begeistert und das spricht sich dann ganz automatisch rum, sodass dein Publikum ganz von alleine durch Empfehlung größer wird. Also ich kann dir nur empfehlen, am Anfang mit ner ganz klaren Botschaft nur ganz gezielte Gruppen (deswegen heißen die ja Zielgruppen) anzusprechen.

Und solltest du dabei trotzdem ein ungutes Gefühl haben und immer noch alle erreichen wollen, dann kann ich dir noch empfehlen, einfach mehrere Kampagnen aufzusetzen, die halt dann jede Einzelne für sich auch an ganz spezielle Zielgruppen rausgeht. So wie das zum Beispiel das Örtliche gemacht hat – die Geschichte kannst‘ jederzeit in Episode 4 nachhören, und in der geht’s sowieso ganz explizit um Positionierung.

Und um nochmal konkret auf dein Beispiel, das Coaching im Ernährungsbereich zu kommen. Ich könnt mir vorstellen, dass du zum Beispiel eine Kampagne aufsetzt, die von der Bildsprache, den Überschriften und Texten auf zum Beispiel Frauen nach der Schwangerschaft ausgerichtet ist , die vielleicht gerade in der Stillzeit besonders großen Wert auf sehr gesunde Ernährung legen, die im besten Fall natürlich auch noch schnell und einfach zubereitet werden kann und dann kannst du dir ja noch andere Kampagnen ausdenken, die dann Männer ansprechen, die schon n‘ Bisschen älter sind, und sich konkret für Ernährungsprogramme interessieren.

Und das ist halt ne‘ Möglichkeit doch sehr spezifisch nach außen zu gehen aber trotzdem mehrere Zielgruppen ansprechen zu können. Probier’s doch mal aus, erstmal mit nur einer Zielgruppe und wenn die Kampagne dann gut läuft, gehst du zur nächsten über.

Und super spannend find‘ ich’s dann immer, die Ergebnisse, die Conversion-Rates von den verschiedenen Kampagnen und Zielgruppen zu vergleichen und zu schauen, welches Zielpublikum kauft denn besonders gerne – und in die Kampagne dann noch mehr Energie zu investieren. Also zu kucken, was funktioniert, und davon dann noch mehr zu machen.

Ich hoffe ich konnte deine Frage soweit zufriedenstellend beantworten und natürlich auch allen anderen, denen’s ähnlich geht, die Sorge nehmen, zu wenig Menschen zu erreichen, wenn man sich gezielt positioniert. Das Gegenteil wird der Fall sein, erstens gibt es für dein Angebot – und gerade im Coaching-Bereich in Deutschland großen Bedarf und zweitens ist der Effekt der Weiterempfehlung auch nicht zu verachten. Und davon geh‘ ich doch mal schwer aus, das dein Coaching sehr zu empfehlen ist.

OK. Jetzt noch was von Susanne – die hat mich angeschrieben und mir gesagt, dass das was ich in Episode 13 erzählt habe – zum Thema Facebook Anzeigen erstellen bei ihr n‘ bisschen anders ausgeschaut hat. Und zwar stand bei ihr in der Kampagnenübersicht nicht das Ziel „Besucherverkehr“, sondern bei ihr hieß das „Leite Personen zu einem Ziel auf oder außerhalb von Facebook weiter.“

Ja, das kann passieren. Danke Susanne für die Info. Ich glaub ich hab‘ euch ja schon mal drauf hingewiesen: Facebook ändert ständig alles. Mal kommen neue Funktionen dazu, dann fehlen wieder ein paar alte, an die man sich gerade erst gewöhnt hatte. Und das ganz oft auch nicht bei allen Leuten gleichzeitig. Also während Susanne vielleicht schon die neue Funktion hat und Facebook Live jetzt auch auf’m Laptop nutzen kann, geht das bei mir vielleicht noch überhaupt nicht. Und das war jetzt eben auch so n‘ Fall.

Also – wenn ihr bei Episode 13 auch an dieser Stelle ins Stocken geraten seid: Beim Anlegen einer Kampagne in Facebook im „Werbeanzeigenmanager“ gibt’s das Ziel „Besucherverkehr“. Das sorgt dafür dass Leute, die auf deine Werbeanzeige klicken, auf deine Homepage oder deinen Blog, deine Landingpage usw. geleitet werden.

Und wenn die Bezeichnung bei euch vielleicht noch nicht „ausgerollt“ wurde, heißt die dann halt anstatt „Besucherverkehr“ entweder „Webseitenklicks“ oder eben „Leite Personen zu einem Ziel auf oder außerhalb von Facebook weiter.“
Und dass passiert eben, weil Facebook neue Funktionen oder Änderungen nach und nach ausrollt. So heißt das bei Facebook.

Und das Ausrollen dauert eben ein bisschen. Meistens fangen die mit dem Ausrollen von neuen Funktionen in den USA an und dann wird das erst in den ganzen anderen Ländern nach und nach freigeschaltet. Und selbst innerhalb Deutschlands gibt’s da noch Zeitunterschiede von mehreren Wochen, das hab‘ ich also auch schon ganz oft erlebt.

Damit wär’n wir eigentlich durch. Ich sag‘ nochmal ganz herzlichen Dank für eure Kommentare und Fragen, immer her damit.

Ne Vorschau auf nächste Woche: Da hab‘ ich für alle kreativen, Fotografinnen und Fotografen – und natürlich alle, die im Business weiterkommen wollen und nen richtigen Motivationskick brauchen eine Überraschung.

Für mich einer der Go-To-Guys also der Experte in Sachen Eigenvermarktung, Fotografie und Photoshop und mit über 100.000 Fans auf Facebook einer der heftigsten Social-Media Gurus in Deutschland überhaupt. Wer’s ist, wird noch nicht verraten. Abonnier einfach den Podcast, dann bekommst du automatisch die Push-Nachricht von mir, wenn die Episode nächste Woche glanzvoll und frisch für dich zum Download bereitsteht.

Ich freu mich schon riesig drauf und sag jetzt erstmal herzlichen Dank, dass du mir vielleicht zum ersten Mal oder – mal wieder so lange zugehört hast. Und ich hoffe, du konntest dir wieder einiges an Nutzen dabei rausziehen.

Das wünsch‘ ich dir,
bis zur nächsten Episode.

Jan 14, 2017

Wie ich aus Versehen 120.000 Euro Umsatz gemacht hab und wie mir eine Verbrecherbande alles geklaut hat. Die ganze, wahre Geschichte.

--- SHOWNOTES
Facebook für Firmen (mein Video-Kurs)

Kaufbeuren ich liebe dich nicht (Satire von 2006)

 

--- TRANSKRIPT
Ich hielt den Hörer noch in der Hand und mir dämmerte langsam, die haben mich über den Tisch gezogen. 30.000 Euro weg. Mein Lagerbestand leergeräumt. Tausende Kundenadressen gestohlen. Das war’s. Mein Online-Shop war Geschichte.

Der, der noch vor n‘ paar Wochen in der renommierten Fachzeitschrift in den Top Ten der besten Deutschen DVD-Shops gelistet war. Mein Pflänzchen, dass ich gehegt und gepflegt hatte, jetzt in den Händen von skrupellosen Gangstern. Wie konnte das nur passieren? Das – aber auch die total verrückte Erfolgsgeschichte bis dahin erzähl‘ ich dir jetzt.

Ich nehm‘ jetzt mal meinen ganzen Mut zusammen und erzähl dir die Geschichte, die mir genau so passiert ist und die bis jetzt nur enge Freunde und Familie von mir kennen, insgesamt vielleicht nur 10 Leute.

Aber jetzt hab‘ ich ja die Möglichkeit, mit dem Podcast n‘ paar mehr Menschen zu erreichen und ich glaub die Geschichte passt super zum Thema Marketing – besonders für Kleinunternehmer, für Selbstständige und grad‘ die unter euch, die sich vielleicht grad‘ überlegen, ob sie sich selbstständig machen wollen.

Das passt super weil es geht zum einen um die meiner Meinung nach stärkste Waffe für die Eigenvermarktung und wenn dich vielleicht auch schon mal der ein oder andere Rückschlag getroffen hat oder du vielleicht sogar n‘ bisschen Bammel davor hast, dann bin ich mir sicher macht dir die Geschichte n‘ bisschen Mut und du weißt, dass du nicht allein bist, dass bei anderen schon auch mal was dummes passiert aber dass du deine stärkste Waffe immer bei dir hast. Und das bist du selbst, deine eigene Begeisterung. Und wenn du die in deinem Marketing richtig einsetzt, dann bist du eigentlich jetzt schon nicht mehr aufzuhalten.

Ja ich will dich dran Teil haben lassen wie ich innerhalb von eineinhalb Jahren vom Wohnzimmer aus nebenbei und quasi aus Versehen einen Jahresumsatz von 120.000 Euro mit DVD’s gemacht hab obwohl ich von dem Business überhaupt keine Ahnung hatte, und ich erzähl‘ dir auch, wie mir gerade zu dem Zeitpunkt, als das Geschäft so richtig am Durchstarten war, ne‘ Verbrecherbande alles geklaut hat.

Ich denk‘ aus beidem können wir lernen und in der Geschichte steckt wirklich alles mit drin, was das Unternehmerherz begehrt aber auch, was es manchmal erleiden muss, weil das Business is‘wie ne‘ Achterbahn und grad wenn du beginnst die steile Fahrt nach oben zu genießen, schickt dich das Höllengefährt wieder nach unten, jagt dich durch den Looping und gibt dir erst wieder auf ruhigeren, Geraden wieder die Möglichkeit drüber nachzudenken, was da eigentlich gard‘ passiert ist.

Aber selbst Fahrten, die uns vielleicht nicht so gut gefallen, können wir nur erleben, wenn wir den Mut haben, uns überhaupt in diesen Wagen reinzusetzen. Und meine erste Fahrt die hab ich im Jahr 2000 angetreten und das ging so:

Filme konnt‘ ich schon immer gut leiden. Und mein damaliger Chef hat mich mit diesem Sammelfieber angesteckt und irgendwann kruscht‘l ich mich so durch meine DVD Sammlung und stell fest, dass ich einen Film doppelt hab. Einer davon war noch in der Originalfolie verpackt, also nagelneu.

Und ich denk mir so: ich will gern mal wissen, wie sich’s anfühlt wenn man so ne DVD verkauft. Nich‘ aufm Flohmarkt, nicht über eBay (das war damals sowas von in den Startlöchern) sondern als Neuware. Am besten über nen eigenen Online-Shop. Keine Ahnung, warum ich die Idee hatte. Ich weiß nur, dass ich damals schon die ersten Websites gebastelt hab‘ aber n‘ Online-Shop – den hatte ich noch nie gebaut.

Und fasziniert vom Internet war ich sowieso. Gedacht, getan. Ich hab mir für die eine DVD nen Onlineshop gemacht. Und wie du schon raushörst – das war keine kaufmännische Entscheidung, nichts rationales. Weil: Kaufmann und rational musst‘ ich ja schon tagsüber sein, im echten Leben, im Beruf. Ich hab das eher so gesehen wie sich am Fasching zu verkleiden. Ich wollte einfach für einen Moment lang DVD-Verkäufer sein. Und zwar ganz allein. Kein Chef, der mir über die Schulter schaut, alle Fehler selber machen, neues entdecken - mal gucken, wie sich das anfühlt.

Das billigste Tool, dass ich damals für den Zweck gefunden hab‘, war der „Data Becker Online Shop“ in der aller ersten, übelsten Version. Den hab‘ ich installiert, und dann alle Infos über die eine DVD da reingehackt und gewartet. Lange gewartet. Und nix is‘ passiert. Und das hat natürlich meinen Ehrgeiz geweckt. Und ich hab‘ mich in die Materie verbissen.

Ich hab alles über Google gelesen, was es damals legal zu beschaffen gab. Hab den Onlineshop in jedem möglichen und unmöglichen Forum verlinkt, mich in Verzeichnisse eingetragen, meine Texte für die Suchmaschinen optimiert, On-Page und Off-page-Optimierung betrieben und wieder gewartet. Nix ist passiert. Na klar: wer kauft schon in einem Onlineshop, in dem ´s nur einen Film zu kaufen gibt? Das hatte ich natürlich im Hinterkopf, das Problem war nur: ich hab ja nur einen Film gehabt und wollte auch nur den einen verkaufen. Nur so zum Spaß!

Aber das hab‘ dann sogar ich eingesehen, es mussten mehr Filme her. Aber die müssten ja nicht unbedingt bei mir im Regal stehen, dacht‘ ich mir. Also hab ich Preislisten angefordert. Von DVD Großhändlern. Die wollten allerdings n‘ Gewerbeschein sehen. Das war aber auch verzwickt. Aber die DVD sollte verkauft werden – jetzt hatte ich schon so viel Vorleistung erbracht, da sollte das nicht an dem Gewerbe scheitern. Und das war voll einfach. Schnell hin zur Stadtverwaltung, 20 oder 30 Mark dagelassen, irgendwas unterschrieben und das eigene Gewerbe angemeldet. Mega. Ich war bereit, (m)eine DVD zu verkaufen.

Die Großhändler und sogar Warner Bros. – die ham‘ mir dann ihre Zettel und Kataloge geschickt auf denen meine Einkaufspreise standen und damit hab ich dann meinen Onlineshop gefüttert. Händisch. Bis in die Nächte und einige Morgengrauen hinein. Ich bin nicht mal auf die Idee gekommen, die Händler nach Datensätzen zu fragen, in denen Preise, Texte und die DVD Cover Abbildungen schon drin waren. Aber egal - ich wollte ja sowieso erstmal nicht zu viel reinsetzen. Hab mir die DVD-Cover dann eins nach dem anderen aus’m Netz gezogen und als dann mal so 200 DVDs online waren, mit Abbildungen, mit Texten und nem guten Verkaufspreis hab ich wieder gewartet.

Und auch damals gab’s schon diese Besucherzähler, sogar in dem Billigprogramm von Data Becker und am Anfang, da waren am Tag vielleicht so 2 bis 5 Besucher auf dem Shop und da war’s auch so, dass Google neue Webshops oder Homepages nur echt selten indexiert hat. Es war also die Regel, dass neue Online-Auftritte erst so nach 3 Monaten, manchmal auch erst nach nem halben Jahr bei Google in der Suche aufgetaucht sind. Wenn ich heut‘ n‘ Link von meiner Website auf ne ganz neue setz, dann ist die meistens noch am gleichen Tag bei Google gelistet.

Ja und auch das war dann immer wie Kindergeburtstag weil, jedes Mal wenn Google dann mal wieder in meinem Shop vorbeigeschaut und gemerkt hat, dass da wieder viele neue Inhalte dazugekommen sind, hat Google meine Seite neu und höher bewertet und kam dann immer öfter vorbei. Erst alle 3 Monate, dann jeden Monat, irgendwann alle 2 Wochen und als es dann so richtig abgegangen ist, 2002, hat Google jeden Tag meinen Shop besucht und alle neuen Filme, die ich online hatte gleich mit indexiert. Was mich dann natürlich wieder angespornt hat, immer wieder neue Filme online zu stellen.

Und aus 2 Besuchern wurden dann ganz langsam 10 am Tag und nach Monaten ging feierlich, im extra dafür gekauften Luftpolsterkuvert die erste DVD mit der Deutschen Post auf Reisen. Ich hab‘ nix dran verdient – is‘ ja klar, allein die Gewerbeanmeldung war schon teurer als die DVD - und es war auch nicht mal der Film den ich eigentlich los haben wollte aber immerhin.

Und ich wusste jetzt, wie sich’s anfühlt, DVD-Verkäufer zu sein, ich hätt’s eigentlich lassen können, aber es gab da noch zwei Problemchen:
1.    Jetzt hatte ich nen ganzen Stapel neue, originalverpackte DVD’s auf’m Schreibtisch. Und zwar die, die ich wegen der Mindestbestellmenge zusätzlich beim Großhändler ordern musste

2.    Das Fieber hatte mich gepackt und aus dem Faschingsauftritt als DVD-Verkäufer ist irgendwie mehr geworden.

Ich hab’s geliebt. Dass mir wildfremde Menschen über das Internet das Vertrauen schenken und n‘ Film bei mir bestellen. Dass ich dafür verantwortlich war, dass auch der Richtige, unbeschädigt und möglichst schnell zu denen nach Hause kommt. Und ich hab mir vorgestellt, wie die das Luftpolsterkuvert aus dem Briefkasten holen, den Absender lesen, sich riesig auf den Filmabend freuen, vielleicht mit Familie oder Freunden und das ich n‘ Teil dazu beigetragen hab.

Ich hab vielen Kunden grad‘ am Anfang kleine handschriftliche Notizen mit reingepackt, irgendwie nen Gruß, n‘ kleines Dankeschön  und obwohl’s dieses Business über den Online-Shop war, vielleicht auch grad weil’s dieses Online-Business war, haben die Kunden das extrem wertgeschätzt, waren überrascht und ich hab brutal davon profitiert. Weil Google war immer noch voll schlafmützig drauf aber das was da an Mund zu Mund Propaganda abgegangen is‘ hat’s gebracht.

Und das möchte‘ ich jetzt mal ganz deutlich rausstellen, so als erstes Learning aus der Geschichte bisher. Mund zu Mund Propaganda hat gar nix mit reinem Offline-Business zu tun. Wenn du Bock hast auf das was du tust, dann spricht sich das rum. Und mit guten Produkten punkten, das kann jeder, gerade in gesättigten Märkten. Aber wenn du Menschen den Einkauf zum Erlebnis machst, wenn du unterschätzt wirst und mehr ablieferst als den Standard, dann begeisterst du deine Kunden und das macht für mich den absoluten Unterschied.

Und heute kannst du die Mund zu Mund Propaganda sogar noch viel heftiger einsetzen. Weil damals gab’s noch keine Social-Media-Jetzt-Teilen-Funktion. Facebook kam erst n‘ paar Jährchen später raus und bei mir lief da noch ganz viel von Mensch zu Mensch und das trotz Online-Business.

Und wenn ich so zurückdenk – das ist heute noch genau die gleiche Einstellung die ich hab. Business wird zwischen Menschen gemacht und wenn du die mit Wertschätzung und Freude und super Service begeistern kannst – dann ist das schon dein USP – dein Alleinstellungsmerkmal, wegen dem sich Leute entscheiden, eben genau bei dir zu kaufen. Und glaub’s mir: Kunden merken immer und sofort ob du dein Business liebst. Ob du auch nach Jahren noch Feuer und Flamme bist. Und die merken auch immer, wenn du eigentlich gern was anderes machen würdest. Und wie willst du denn bitteschön Leute begeistern, dich zu buchen oder von dir zu kaufen, wenn du’s selber nicht mal gern tun würderst.

OK – zurück zur Geschichte, die ersten kleinen Verkäufe gingen über den Shop und es tat sich zu der Zeit so ne‘ Nische auf. Und zwar Thriller und Horrorfilme. Und die hab‘ ich damals selber noch geguckt, deswegen kannte ich mich da ziemlich aus. Und viele Filme waren eben erst ab 18. Und online hatten die aller wenigsten Shops diese Altersbestätigungs / Altersverifizierungssysteme. Und da war mir klar – das muss ich jetzt schnell bei mir installieren damit gleich alle wissen, dass die jetzt auch die Thriller und Horrors ab 18 bei mir kaufen können. Und ab dem Zeitpunkt ging der Punk ab.

Innerhalb von n‘ paar Monaten war ich der Experte und Ansprechpartner Nr. 1 wenn’s um Horrorfilme ging, wer hätte das gedacht und ich hatte auch speziell einen genialen Großhändler, der das irgendwie gewittert hatte, dass ich so’n engen Draht zu meinen Kunden aufgebaut hab und der hat dann immer speziell für mich Filme zurückgelegt, die zum Beispiel in limitierten Sondereditionen rauskamen und so weiter.

Und die eine Begebenheit, die muss ich dir unbedingt erzählen, weil das is‘ so’n Beispiel, wie man absolute Begeisterung beim Kunden auslösen kann. Also: Ich sitz‘ da so bei uns im Wohnzimmer, hatte grad‘ Urlaub und es war so gegen 16.00 Uhr und da klingelt das Telefon.

Is‘ n‘ Mann dran, der sagt, er hat von nem Bekannten gehört, dass ich in der Lage wäre, an seltene Raritäten im DVD-Bereich zu kommen. Und ich sag‘ so: Hmmm… kommt drauf an, was soll’s denn sein? Und er so: Naja, der Film heißt „Braindead“, hat riesen Kultstatus in der Szene und er hat die letzten Wochen alle Shops die er kennt antelefoniert, die wissen zwar, dass es die DVD geben soll, aber keiner hat ne Ahnung, wie er das Ding herbringt.

Und während der mir das erzählt hat, hab ich die DVD schon aus der Kiste geholt und mal so richtig tief gestapelt: ich hab‘ ihm gesagt: hmm, wissen Sie was? Geben Sie mir mal Ihre Adresse, ich kann nix versprechen, aber ich kümmer‘ mich drum. Versprochen, Sie hören von mir.

Er gibt mit seine Adresse, wir legen auf und ich fahr das Ding direkt zur Post. Noch vor 17.00 Uhr eingeliefert – ziemlich sicher am nächsten Tag in seinem Briefkasten. Und so war’s auch. Die Nachricht, die der mir am nächsten Tag auf meinen AB frohlockt hat, hab‘ ich lange lange nicht gelöscht. Und das war mein Highlight in der Woche – und du merkst, ich denk‘ heut‘ noch dran.

Also tiefstapeln und überliefern is‘ definitiv ein Marketingwerkzeug dass du unbedingt mal versuchen solltest. Weil die Energie, Überraschung und das Feuer, das du damit beim Kunden auslöst, rechnet sich total und kommt um’s Vielfache wieder zu dir zurück.

Ach so – und was der ganze Einsatz, die Leidenschaft im Job natürlich auch noch bringt is‘ so `ne Art Sog-Effekt. Überleg‘ mal.


-    Ich liefer‘ 110%
-    Die Kunden sind begeistert
-    Die Mund zu Mund Propaganda geht durch die Decke
-    Der Großhändler bekommt das mit und macht mir deswegen Exklusivpakte
-    Das wiederum spricht sich rum
-    Und am Ende war ich der Experte, der die Filme hatte, von denen andere

Händler nur wussten, dass sie wohl erschienen sind, aber die hatten keine
Heute weiß ich, warum das so war – damals war’s für mich einfach die natürliche, selbstverständliche Vorgehensweise. Is‘ doch klar, dass man das so macht. War mir unverständlich dass es Online-Shop-Betreiber gab, die das anders handhaben.

OK. Es war Mitte 2002. Der Euro war grad‘ als neues, frisches Zahlungsmittel rausgekommen. Viele haben sich drüber aufgeregt. Mir war das ziemlich Wurscht. Weil mein Online-Business ging grad voll durch die Decke und ich dacht‘ mir so: „Ob der Gewinn jetzt in D-Mark oder in Euro auf mein Konto prasselt hmm, was soll’s.

Und außerdem war ich gerade Anfang zwanzig, da waren mir andere Dinge viel wichtiger und außerdem hatte ich überhaupt keine Zeit, mich mit sowas zu beschäftigen. Weil wenn ich abends vom Spießer-Job nach Hause kam, ging’s normalerweise gleich weiter zu einer Bandprobe und danach – so gegen 23, 24 Uhr hab‘ ich mich dann daheim vor den Rechner gesetzt und gestaunt.

Und zwar darüber wie viele DVD Bestellungen schon wieder online eingetrudelt waren. Und das war damals wirklich jedes Mal ne fette Überraschung, weil es ja noch keine Smartphones gab, die einem jedes Mal ne‘ Push-Nachricht senden, wenn da wieder jemand bestellt hat. Und so hatte jeder Abend für mich fast schon was Feierliches.

Es ging richtig ab. Und ich hab‘ mir extra für die Episode nochmal die ganz alten Unterlagen aus’m Keller geholt – und bin fast umgefallen als ich die alten Eingangsrechnungen gesehen hab. Ich hab‘ jede Woche kistenweise DVD’s beim Großhändler nachbestellt. Es war der Wahnsinn.

Die alte DataBecker Online-Shop-Software konnte das gar nicht mehr handeln und deswegen musste dann auch n‘ neues Shopsystem her und ich hab‘ an allen Ecken und Enden gemerkt, das Ding explodiert mir.

Dann kam Google noch dazu und kam jetzt wie gesagt jeden Tag bei meinem Shop vorbei, ich war mega gut gelistet, ich hab mit der Deutschen Post n‘ Abholungsvertrag gehabt und mir in Excel einige kleine Mini-Automatismen für Versandetiketten programmiert – das ging noch über nen Nadeldrucker.

Einfach verrückt. Und ich hab mir schon wieder nicht die Zeit genommen, mal n‘ Schritt zurück zu gehen und mal zu schauen, was man an dem Business denn so outsourcen kann oder was man mit ner professionellen Software so alles vom Bestelleingang bis zum Versandlabel automatisieren könnte. Aber, dummerweise war’s mir auch egal. Weil ich hab jeden manuellen Schritt zelebriert.

Ich hab‘ mir den Vor- und Nachnamen von jedem Neukunden genau eingeprägt, ich hab weiterhin handschriftliche Grüße mit in viele Sendung gelegt, hab die Rechnungen mit Freude ausgedruckt, den Adressaufkleber auf die Kuverts geklebt und mich jeden Tag riesig über die DVD-Türme gefreut, die ich da bei uns Zuhause im Gang aufgebaut hatte und die die Post dann abgeholt hat.

Und in Sachen tiefstapeln und überliefern bzw, nen‘ Job mit ganzer Leidenschaft zu machen gab’s dann noch ne coole Begebenheit. Und zwar in meinem normalen Job tagsüber, da kam auf einmal der Benni um die Ecke, und der hatte die neueste Ausgabe von so ‚ner DVD Fachzeitschrift in der Hand, ich glaub‘ es war die DVD Vision. Und da sagt der zu mir: Hey Michi ist das da nicht dein Online-Shop? Und ich guck so: tatsächlich. Mein Laden unter den besten 10 Online-DVD-Shops in ganz Deutschland.

Und ich hätte ne‘ Party gegeben oder mir zumindest ne‘ Fotokopie von der Liste angefertigt, wenn ich nicht gefühlt hätte, dass da jetzt sowieso noch viel mehr solcher Sachen passieren. Ja ich war felsenfest davon überzeugt, dass das jetzt gerademal der Start des Ganzen war.

Die Verkäufe schossen jetzt jeden Tag noch mehr nach oben aber irgendwie hat sich’s bald nicht mehr so gut angefühlt. Tagsüber Job, abends Musikproben, an den Wochenenden mit den Bands unterwegs und die Nächte durch DVD’s verpackt. Ins Bett gegen 4 Uhr morgens. Und dass meine damalige Freundin nicht begeistert war, zu Recht muss ich dir nicht sagen.

Irgendwas musste sich jetzt ändern, es war irgendwie alles zu viel und mir hat auch jeglicher Überblick komplett gefehlt.

Und das war dann auch die Zeit als n‘ Scheiben zu mir ins Haus flatterte und zwar von nem Anwalt. Ich hatte wohl versäumt, einen dieser Titel ab 18 von meiner Verkaufsliste zu nehmen. Den durfte man nämlich mittlerweile gar nicht mehr verkaufen – anscheinend hat die FSK da nachträglich die Freigabe geändert und ich hab’s verpennt.

Ja und jetzt hieß es: Entweder mega Bußgeld bezahlen oder den Shop dicht machen. Was für ne‘ Hammer Nachricht. Ja und dann war ich gar nicht so unglücklich, als genau in der Zeit n‘ Kunde von mir anrief und mir den Vorschlag gemacht hat, mir den Shop abzukaufen. So wie er ist, mit dem Kundenstamm, mit den Lager DVD’s und ich soll ihm einfach sagen, was ich dafür will.

Und jetzt lach‘ mich bitte nicht aus: 30.000 Euro hab‘ ich ihm vorgeschlagen, was er natürlich gern akzeptiert hat. Ja den kannte ich schon länger und der hat glaub‘ ich, damals auch selber DVDs verkauft, die er bei mir eingekauft hatte. Und ich kann mich noch erinnern – und ich hab’s hier auch schwarz auf weiß, der hat mir die James Bond DVD-Box für 600 Euro abgekauft. Ich wollt‘ sie eigentlich gar nicht hergeben, weil auch die war damals schon nicht mehr im Handel und schon vergriffen – aber er wollte sie unbedingt und für 600 Euro – naja, da hab‘ ich sie ihm überlassen.

Wie auch immer, ich hab‘ ihm vertraut. Hab mein gesamtes DVD-Lager in Kisten gepackt, hab‘ ihm ne CD gebrannt mit dem kompletten Kundenbestand. Und was mir bei der Gelegenheit einfällt – ich hab‘ zu der Zeit noch nicht mal E-Mail-Marketing betrieben und die tausenden Bestandskunden kein einziges Mal mit Neuerscheinungen oder sonstigen Angeboten versorgt, es war einfach eine Goldgrube – ich hatte einfach keine Zeit für noch mehr Umsatz.

Oh Mann – ich fass‘ es nicht, während ich das hier in Gedanken nochmal durchgeh‘. Ich seh‘ dich schon, den Podcast hören und die Hände über dem Kopf zusammenschlagen – völlig zu Recht natürlich. Aber, weißt du was ich mir gedacht hab‘?

Eine DVD … hab ich verkauft. Und das wollte ich. Meine Kunden waren bei dem Neuen sicher in guten Händen, der hat schon einen größeren Medienvertrieb gehabt, ein Team, Systeme, ne Struktur, der baut das jetzt sicher gut aus, und ich: ich hab‘ endlich wieder Zeit, neue Dinge zu entdecken. Was neues aufzubauen oder auch einfach mal nix zu tun.

Und so hab‘ ich mich auf die Zukunft gefreut und jetzt halt‘ dich fest: alle Daten die irgendwas mit dem Shop zu tun hatten von meiner Festplatte gelöscht. Ne‘ Cloud gab’s damals noch nicht und die Sicherung war tatsächlich nur die CD, die ich für die Übergabe gebrannt hab. Das nennt man wohl „Urvertrauen“, dass alles gut wird.

N‘ bisschen komisch war’s schon, als er wollte, dass wir uns an zur Übergabe an der holländischen Grenze treffen. Das war von mir aus irgendwie ne Weltreise. Aber gut, auch das war machbar.

Ich komm‘ da hin und ohne Witz – da sitzen Typen die original aussehen wie die Lakaien von Don Corleone in der Pate. Und ich war der nächste auf ihrer Liste. Schwarze Anzüge, einer breiter wie der andere, vernarbte Gesichter und mein Kunde begrüßt mich ganz locker und sagt: „hallo, das sind meine Anwälte … und hier ist der Vertrag.“ Voll mit Rechtschreibfehlern und spätestens jetzt hätte ich aufstehen und die Fliege machen sollen. Aber – erstens bin ich schon so weit gefahren, zweitens hatte ich hier n‘ offizielles Dokument vorliegen und drittens: gedanklich war ich sowieso schon nicht mehr beim Shop. Der war für mich Geschichte.

Ich hab unterschrieben, hab‘ den Gorillas gleich die Kiste mit den Lager-DVD’s im Wert von 2.000 Euro in die Hand gedrückt und wir hatten vertraglich ne Ratenzahlung der 30.000 Euro vereinbart.

Aber die kam nicht. Nach 4 Wochen hab‘ ich dann doch mal dort angerufen. Und ich wette, ihr ahnt es schon: Kein Anschluss unter dieser Nummer. Tut, tut, tut.
Und was mach‘ ich? Hol mir das Telefonbuch und dachte mir, ich ruf einfach jemanden an, der bei denen in der Straße wohnt und frag ihn, ob er nicht schnell zu denen rüber geht und ihnen sagt, sie sollen bei mir anrufen oder mir zumindest die erste Rate überweisen.

Das hab‘ ich gemacht und der Typ am anderen Ende sagt mir doch glatt: Nö, ehrlich gesagt, ich trau mich das nicht, weil die räumen da gegenüber grad den kompletten Laden aus und so wie die alle aussehen, hat er die Befürchtung, die schlagen ihn windelweich, wenn er nur den Mund aufmacht.
Wir haben uns verabschiedet und wie gesagt:

Ich hielt den Hörer noch in der Hand und es dämmerte mir langsam. Was war ich nur schwer von Begriff.

Meinem Anwalt musste ich erstmal 50 Kröten in die Hand drücken, damit er überhaupt mit mir spricht, hat mir dann für weitere 300 Euro einen lächerlichen Brief verfasst, der mich zumindest aus dem Vertrag rausholen sollte – aber die Typen waren weg. Ich weiß nichtmal, ob der Brief überhaupt jemals irgendwo angekommen ist.

Aber hey: ich wusste jetzt das ich‘s völlig ahnungslos innerhalb von eineinhalb Jahren in die TOP 10 der deutschen DVD-Shops schaffen kann – welche wunderbaren anderen Geschäftszweige würden mir da noch alle offen stehen. Die Zukunft sah rosig aus. Und das war sie auch und das ist sie auch.

Und zum Schluss dieser Episode fass‘ ich meine letzten Stationen nochmal ganz kurz zusammen. Und zwar auch mit der Marketingmethode die jeweils dafür gesorgt hat, dass das überhaupt funktioniert hat. Und ich mach das - nicht weil ich vielleicht so toll wäre, sondern weil du was davon haben sollst und ich dir natürlich noch n‘ happy end schulde.

2002: Mit null Ahnung aber riesengroßer Leidenschaft und immer mit der Kundenbegeisterung als Ziel hab ich aus Versehen einen Onlineshop gegründet und den innerhalb von eineinhalb Jahren vom Wohnzimmer aus in die Top 10 der Deutschen DVD-Shops gebracht, mit nem Jahresumsatz von 120.000 Euro - und das zu dem Zeitpunkt als es erst so richtig los ging.

Marketingmethode: Mund zu Mund Propaganda durch Begeisterung. Ich sag‘ mal „Begeisterungsmarketing“. Und die Begeisterung entsteht beim Kunden wenn du selber echt für das brennst was du da machst und damit dann das Feuer der Begeisterung beim Kunden entfachst. Und der gibt die Flamme dann an sein Umfeld weiter.

2006: Weil ich mich auf ne Wette eingelassen hatte, musst‘ ich‘s schaffen bis zu meinem 26. Geburtstag mit nem eigenen Song ins Radio zu kommen. Den hab‘ ich an einem Abend geschrieben, ihn bloß mit Gitarre auch wieder daheim im Wohnzimmer aufgenommen und n‘ dann als selbstgebrannte CD wahllos in 10 Briefkästen geworfen. 1 Monat später lief er im lokalen Radio. Und zwar nachdem die Allgäuer Zeitung n‘ fetten Bericht über mich gebracht hatte.

Marketingmethode: Polarisation. Ich wusste ich hab‘ nicht mehr viel Zeit – ich war nämlich schon fast 26 und wenn – dann musste der Song irgendwie dafür sorgen, dass die Leute den ganz von selber verbreiten und darüber reden. Am besten irgendwas provokantes aber nich‘ unter die Gürtellinie.

Also hab ich schnell n‘ Text geschrieben über meine Heimatstadt. N‘ paar Sachen, die mich da genervt haben, zum Beispiel schlechte Internetverbindung oder die Parkplatzsituation. Und das hat eingeschlagen. Irgendjemand dem ich die CD in den Briefkasten geworfen hab, hat die mit in sein Fitnsessstudio genommen.

Und in dem hat ein Redakteur von der Zeitung trainiert und der hat mich am nächsten Tag gleich angerufen. Daraus is‘ die Zeitungs-Story entstanden und die hab‘ ich dann dem Radio geschickt. Und zack – war der Song im Radio und für das hab‘ ich dann noch einige andere Comedybeiträge, Scherztelefone und so weiter aufgenommen.

Den Song müsste ich eigentlich noch irgendwo haben – wenn ich ihn find‘ dann verlink ich den in den Shownotes. Da kannste mal sehn, wie ich 2006 so drauf war. Der Titel heißt übrigens „Kaufbeuren ich liebe dich nicht.“ Ist natürlich Satire!

Und dann war da ja immer noch die riesige Faszination für Fotografie, Grafikdesign und Marketing. Meine Frau – die damals noch meine Freundin war hat’s dann auf’m Punkt gebracht: „Entscheid‘ dich mal. Mach n‘ Fernstudium, zieh’s durch und mach‘ deine eigene Agentur auf.“ Und das war die genialste Entscheidung überhaupt.

Das Studium hab‘ ich gemacht und mir dabei schon n‘ Kundenstamm aufgebaut und als ich dann das Gefühl hatte, jetzt könnte es zum Leben reichen, hab ich mich Selbstständig gemacht.

Die Agentur geht jetzt ins zehnte Jahr, ich bin immer auf 2-3 Monate im Voraus ausgebucht und unendlich dankbar.

Marketingmethode: na klar: Begeisterungsmarketing. Und ich kann ja auch gar nicht anders. Weil das, was ich früher für mich selber oder die Bands gemacht hab: Homepages, Fotos, Texte und so weiter darf ich jetzt den ganzen Tag machen und das aller Beste: für immer andere Branchen und so viele coole, nette, tolle Menschen.

Und das macht’s so extrem vielseitig. Ich muss nicht mehr nur eine Rolle spielen, zum Beispiel den DVD-Verkäufer. Für jeden Clienten darf ich mich in eine neue Rolle reindenken. Ich spiel den Handwerker, den Finanzdienstleister, die MakeUp Artistin, den Fotograf, Taxiunternehmer und so viel mehr.
Und neuerdings: Erzähl ich dir davon.

Ob in meinem Facebook-Kurs oder hier im Podcast Signal ans Kundenherz. Ich hoffe ich kann dich begeistern, in dir das Feuer entflammen, deine Selbstständigkeit mit allem was du hast, mit Haut und Haar in die Hand zu nehmen.

Dass du dich traust – dich in die ungestüme Achterbahn zu begeben, dass du dabei (im Gegensatz zu mir damals) cool bleibst und dich in den Geraden auf die Loopings vorbereitest und danach sagen kannst: ja, die Fahrt, die hat’s gebracht und ich will gleich nochmal.

Das wünsch‘ ich dir.


PS: Den Typen der mir das damals eingebrockt hat, hab‘ ich neulich mal wieder gegoogelt. Den haben sie eingesperrt.


In diese Sinne … bis zur nächsten Episode.

Jan 7, 2017

7x günstiger mit wenigen Klicks: Wie ich meine Facebook Anzeige in einfachen Schritten deutlich wirkungsvoller gemacht habe und die besten Tipps daraus für dich zum Nachmachen.

--- SHOWNOTES
Meine Facebook-Anzeige aus dieser Episode (beide Versionen)
Video zu dieser Episode

--- TRANSKRIPT
Erstmal herzlichen Dank dass du wieder dabei bist. Wir haben ja in der letzten Episode unsere erste Werbeanzeige auf Facebook erstellt und gestartet.

Und heute gucken wir mal, was aus der geworden ist.

Warum machen wir das?
1.    Weil wir für unser Geld möglichst viele Leute erreichen wollen
2.    Weil wir mit ner Optimierung bares Geld sparen

Und nochmal ganz wichtig zum Verständnis:
Wenn wir 5 Euro am Tag für unsere Werbeanzeige ausgeben, aber nur 5 Leute klicken da drauf, dann kostet uns ein Klick 1 Euro. Und je nach Branche ist das ganz schön teuer. Und in fast allen Fällen ist’s möglich mit ner einfachen Optimierung die Kosten deutlich runterzuschrauben.

Und natürlich heißt das, dass wir einerseits weniger Kohle ausgeben müssen – im Umkehrschluss bekommen wir aber für unser eingeplantes Budget mehr Interessenten.

Ich zeig‘ dir heute an welchen Schrauben du als erstes drehen kannst, um deine Werbekosten auf Facebook ganz schnell zu drücken. Stell dir mal vor, du hättest bis jetzt jeden Monat 500 Euro für Werbeanzeigen ausgegeben und könntest mit n‘ paar Handgriffen die 500.- Euro auf 250.- Euro runterschrauben und hättest damit sogar den gleichen Effekt und vielleicht sogar noch einen viel Größeren.

Und genau sowas is‘ auf Facebook machbar. Nur die Wenigsten wissen, dass das überhaupt geht – also dass man Anzeigen überhaupt optimieren kann – und die aller wenigsten wissen wie’s geht. Und das schauen wir uns jetzt an.

Ja, ich bin natürlich neugierig, wie deine erste Facebook Anzeige aussieht, an wen du die rausgeschickt hast und natürlich wie die sich so macht.  Ist sie gut? Läuft sie so mittelmäßig oder kostet sie dich viel zu viel Geld. So war das nämlich bei Meiner. Ich hab dir ja gesagt, ich erstell‘ mir auch eine und die ist richtig schlecht gelaufen. Und deswegen hab ich die dann natürlich optimiert. Und an dem Beispiel kann ich dir heute zeigen, wie ich das gemacht hab – und die Schritte kannst du auch gleich einfach für dich und natürlihc alle deine weiteren Facebookanzeigen übernehmen.

Und wenn du das Ganze lieber sehen willst – dann hab‘ ich was für dich. Ich hab’s auf Video aufgezeichnet. Schau auf www.signal-kundenherz.de/14video – und da kannst du alle Schritte dann ganz in Ruhe anschauen. www.signal-kundenherz.de/14video. Das Passwort heißt episode14 is‘ nämlich nur zugänglich für die Menschen, die echt Interesse haben und meinen Podcast hören.

OK. Vorab: Meine Facebook Anzeige war am Anfang 7x teurer als nach der Optimierung. Die war so schlecht, dass sie mich am Anfang pro Klick 3,13 Euro gekostet hat. Und mit n‘ paar Umstellungen hab‘ ich die Kosten dann runterbekommen auf 42 Cent.

Oder anders ausgedrückt:
In die schlechte Variante hätte ich 313 Euro reinpumpem müssen, um den gleichen Effekt zu haben, wie für 42 Euro mit der optimierten Variante.
OK. Meine Facebook Anzeige ging in der ersten Variante nur an Frauen raus. Und zwar im Alter von 28-33, die Deutsch sprechen und in Deutschland, Österreich oder der Schweiz wohnen.

Und bei den Interessen hab‘ ich eingestellt, dass alle auch Inhaber bzw. Administratoren von Facebook-Seiten waren.

Und ausgespielt wurde die Anzeige in den Facebook Newsfeeds, sowohl auf Desktop und mobil, beim Desktop auch in der rechten Spalte und in den Instant Articles. Da ist mir ein Fehler unterlaufen weil ich vergessen hab, die rechte Spalte und die Instant Articles zu deaktivieren.

Dann hatte ich mir n‘ schönes Bild ausgesucht. Drauf zu sehen ist eine Frau, vor nem‘ knallgelben Hintergrund und die hat auch ganz n‘ ganz auffälliges, buntes Oberteil an, Sonnenbrille, is‘ blond, und man sieht noch so ne‘ türkise Kapuze – also ein richtig auffälliges Motiv.

Die Überschrift: Weiblich, 30, Facebook.
Und ich wollte ja bezwecken, dass die Klicks auf die Anzeige dann direkt zur letzten Podcast-Episode führen. Und da hatte ich mir letzte Woche auf die Schnelle folgenden und ich gebe zu schlechten Text einfallen lassen. Und der ist eigentlich so peinlich, dass ich ihn gar nicht vorlesen möchte, aber ich glaub‘ es hilft dir sehr, deine Anzeigen dann besser zu machen.

Also, der Text war: Wenn du eine Frau bist, so um die 30 und außerdem noch ne' Facebook Fanpage verwaltest, dann ist meine Podcast-Episode genau für dich gemacht ... vorausgesetzt natürlich, du hast das Gefühl, deine Facebook-Seite könnte mehr Aufmerksamkeit vertragen! Klick auf's Bild, hör mal rein. Kost' nix, ist für dich.

Da sind jetzt jetzt so viele Ungereimtheiten drin – ist doch klar, dass da keine Frau draufklicken will. Ich zähl mal nur die Gründe auf, die mir spontan einfallen.

1. "Woher weiß der Typ, dass ich ne Frau um die 30 bin – das ist ja gruselig. Da klick‘ ich nicht."

2. Das Bild mit der Frau und den verrückten Klamotten hat nix mit Facebook zu tun

3. Weder aus dem Bild noch aus dem Text geht klar hervor, was mir der Klick auf die Anzeige überhaupt bringt und was ich da konkret lernen kann – ich weiß also nicht, was mich da genau erwartet und ob das meine Zeit wert ist

4. Warum soll die Podcast-Episode speziell was für Frauen sein? Is‘ nicht stimmig.

Kein Wunder: mit 3,13 pro Klick war das die teuerste Anzeige die ich jemals geschalten habe. Also erste Erkenntnis: Bild, Überschrift und Fließtext müssen unbedingt zum Angebot passen und das Angebot muss genau zur Zielgruppe passen. Und das war hier schonmal überhaupt nicht der Fall.


So und hier die Lösung, ganz klar:
-  Ein neues Bild
-  Eine passende Überschrift
-  Ein aussagekräftiger Fließtext

Die richtige Vorgehensweise hier, wenn du nicht genau wüsstest, was das Problem an deiner Anzeige wäre folgende:

Zuerst ein anders Bild testen, am besten gleich mehrere. Meistens hat das Bild den größten Einfluss auf den Erfolg von so ner‘ Anzeige. Wenn sich auch mit anderen Bilder nix tut, dann versuch‘ ne andere Überschrift. Wenn sich da nix verändert, dann brauchst du einen neuen Fließtext, der einfach mehr Lust auf dein Angebot macht.

Aber Achtung: Wenn du ne‘ Veränderung an deiner Anzeige vornimmst, dann immer nur eine Sache. Weil wenn du gleich Bild, Überschrift und Text austauscht, dann kannst du ja nicht gar nicht nachvollziehen, was jetzt genau den Unterschied gebracht hat. Das Bild? Die Überschrift? Der Text? Also: immer nur eine Sache verändern und die Anzeige dann damit neu testen.

In meinem Fall wollte ich natürlich ganz schnell vorankommen, damit ich dir heute auch die Ergebnisse präsentieren kann. Ich hab tatsächlich gleich Bild, Überschrift und Text neu gestaltet. Einfach, damit’s schneller geht und ich wusste ja schon ziemlich sicher, an was es liegt und hab‘ natürlich auch schon n‘ paar Jährchen Erfahrung mit dem Ganzen.

Außerdem hab ich mir gedacht – ich schick‘ die Anzeige in diesem Split-Text gleich an alle raus – also an Männer und Frauen und zwar im Alter von 20-55 und die sollen sich aber zusätzlich noch für Online-Marketing und Online-Werbung interessieren.

So hab‘ ich’s abgeschickt und siehe da – von 3,13 pro Klick sofort drastisch runter auf 42 Cent.

Die Anzeige hat dann natürlich auch ganz anders ausgeschaut, kannst du entweder im Video sehen oder auch in den Shownotes, da hab ich die Anzeige in Version 1 und 2 auch als Bild verlinkt.

Auf’m Bild sind zwei Leute am Schreibtisch mit nem Laptop zu sehen, und die zeigen beide mit ihrer Hand auf den Bildschirm. Das Bild is‘ in so nem kühlen Blau gehalten. Passt thematisch auch zum Thema Facebook – wobei ich bei Facebookanzeigen grundsätzlich nicht unbedingt auf Blautöne setzen würde, aber in meinem Fall hat das jetzt ja gut zum Thema gepasst.

Überschrift: „In 15 Minuten zur Facebook Anzeige“
N‘ krasser Unterschied zur ersten Überschrift. Die hießt ja: Weiblich, 30, Facebook – was erstmal überhaupt nix aussagt. Und jetzt in die neue Headline hab ich sogar gleich den Nutzen mit reingepackt: „In 15 Minuten zur Facebook Anzeige“. Also wesentlich aussagekräftiger.

Und der Text ging so:
Du hast das Gefühl, deine Facebook-Seite könnte mehr Aufmerksamkeit vertragen? Mach mit: wir erstellen deine erste zielgerichtete Facebookanzeige gemeinsam in nur 15 Minuten.

So. Und an der Stelle schneidet Facebook dann den Text ab und die Leute, die das interessiert können jetzt noch auf „Mehr“ klicken und weiterlesen. Der Text ging dann so weiter:

Vom ersten Klick kannst du die einfachen Schritte an deinem Rechner einfach nachmachen. Klick auf's Bild - wir hören uns in "Signal ans Kundenherz", meinem Online-Marketing Podcast.

So, und das war’s. Könnte ich diese Anzeige jetzt noch weiter optimieren? Absolut. An jedem Text kann noch gefeilt werden, ich kann weitere Bilder und Überschriften testen und so weiter. Aber das aller coolste sind die Statistiken.
Wenn du deine   Anzeige so wie ich zumindest mal auf n‘ vernünftiges Maß optimiert hast, dann lass die einfach mal ne Woche laufen. Und dann klickst du dich rein in die Statistiken. Und das ist eine der richtigen Goldgruben bei Facebook.

Da siehst du dann nämlich unter anderem:

- Wie gut ist die Klickrate bei Frauen und bei Männern?

- Wie alt sind die Leute, die am allermeisten auf deine Anzeige geklickt haben und die dich damit am wenigsten Geld kosten

-  Aus welchem Bundesland, aus welcher Stadt kommen die Leute, die deine Anzeige zum Renner machen?

- Sind deine Interessenten mit Smartphones, Tablets oder mit’m Rechner unterwegs

- Und so weiter

Und mal ganz ehrlich: mit Statistiken, Tabellen, oder Zahlen hab‘ ich’s sonst eigentlich überhaupt nicht. Aber die Facebook Anzeigenstatistiken, die verschling‘ ich wie meine heißgeliebten Photoshopmagazine.

Und damit weißt du genau, an wen du die nächste Split-Test-Variante dieser Anzeige rausschickst.

Vielleicht nur an Männer, die mit einem iPhone auf Facebook sind, die sich für Reisen interessieren, zwischen 44 und 60 sind, verheiratet sind und denen eine Immobilie gehört.

Wie auch immer – schau‘ in die Statistiken. Ganz oft gibt’s da riesige Unterschiede im Klickverhalten bei Männern und Frauen – besonders auch Unterschiede beim Alter. Du kannst sogar nachschauen, ob deine Zielgruppe eher vormittags, nachts, am Abend oder nachmittags auf deine Anzeigen klickt. Und dann kannst die Anzeige zum Beispiel dann nur zwischen 18 und 22.00 Uhr laufen lassen.

Die Möglichkeiten auf Facebook sind echt endlos und Stand heute in keinem anderen Sozialen Netzwerk so genau einstellbar. Bis auf Instagram – aber das gehört ja mit zu Facebook.

Im Video zum heutigen Thema dass ich vorhin ja schon erwähnt hab, kannst du mir auch da nochmal über die Schulter schauen, da zeig‘ ich dir auch n‘ paar Auswertungen von der Statistik und Beispiele.

Zum Schluss noch was ganz Wichtiges: Du musst natürlich wissen, auf welche Kennzahlen du schauen musst, wenn du wissen willst, wer denn jetzt am Besten auf deine Anzeige reagiert.

Da gibt’s ganz viele Zahlen, auf die du schauen kannst … Aber die Wichtigsten sind die:

Einen groben Anhaltspunkt, wie gut deine Anzeige funktioniert, ist die sogenannte „Relevanz“ bei Facebook. Sobald deine Anzeige von n‘ paar hundert Leuten gesehen wurde, sagt dir Facebook, wie relevant die Anzeige ist. Die Skala geht von 1-10. Alle Werte unter 4 find‘ ich sehr kritisch. Solche Anzeigen würd‘ ich sofort stoppen und die dann optimieren. Das war die „Relevanz“.
Dann gibt’s da noch n‘ paar andere Spalten in denen du ablesen kannst, wie gut deine Anzeige sich so macht.

Zum Beispiel ganz wichtig: Die Click-Through-Rate. Abgekürzt CTR. Und Achtung: die gibt’s gleich zweimal. Das zeig‘ ich dir auch in dem Video. Wichtig für dich ist die Spalte CTR ganz rechts. Die zeigt dir nämlich an, wie hoch die Klickrate für deinen Link ist.

Also, wie gerne die Leute tatsächlich auf den Link klicken, der dann auf dein Angebot führt. Sei es deine Website, dein Shop, deine Landingpage und so weiter. Je höher der Wert um so besser. Bei meiner Anzeige war es 0,3 – das ist nicht ganz schlecht aber auch überhaupt nicht super, zumindest für meine Branche nicht. Normalerweise würde ich da jetzt natürlich weiter optimieren wenn ich vor hätte, die Kampagne weiter laufen zu lassen.

Wenn du also vergleichen willst, wer am eifrigsten auf deine Anzeige klickt, dann schau da bitte auf die CTR – die Click-Through-Rate. Und zwar die in der ganz rechten Spalte.

OK – ich fass‘ nochmal zusammen.

1. Fast jede Facebook Anzeige kann optimiert werden. Es sei denn, dir ist auf Anhieb der absolute Glücksgriff mit Bild, Überschrift und Fließtext gelungen oder du hast Geld wie Heu und haust die Kohle raus wie Bonbons beim Faschingsumzug

2. Wenn wir unsere Anzeige optimieren, dann immer nur Schritt für Schritt. Zuerst testen wir neue Bilder, dann erst die Überschrift und den Fließtext. Warum? Damit wir genau wissen, welches Element für mehr Klicks oder bessere Performance gesorgt hat

3. Auch nur eine Umstellung, zum Beispiel das Bildmotiv, kann sofort dafür sorgen, dass die Leistung unserer Anzeige locker verdoppelt wird

4. Bild, Überschrift, Text und Farben müssen auf unsere Zielgruppe abgestimmt sein. Je lieber die Betrachter auf unsere Anzeige klicken, desto günstiger wird unsere Kampagne.

5. Im Text – und wenn möglich schon in der Überschrift sollte der Nutzen unseres Angebots erkennbar sein. Weil – die Menschen stellen sich die Frage: „was ist für mich dabei drin“ und möchten natürlich wissen, was sie nach dem Klick erwartet

6. Facebook Anzeigenstatistiken verwenden. Die finden wir im Werbeanzeigenmanager und können uns da genau aufschlüsseln lassen, wer tatsächlich am besten auf unsere Werbeanzeige reagiert hat. Und anhand der Info können wir dann unsere Werbeanzeige optimieren.

Tipp: Einfach die ganze „Werbeanzeigengruppe“ kopieren und die dann optimiert wieder laufen lassen. Die Alte dann einfach abschalten. Und so kannst du dann auch noch nach Monaten und Jahren alle Variante der Anzeigen genau vergleichen.

Dass deine Werbekosten mit dem heutigen Wissen auch deutlich in den Keller wandern und du mit deinen Facebook Anzeigen richtig durchstarten kannst,

das wünsch‘ ich dir,
bis zur nächsten Episode.

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